Nachgedacht: Dogma

Dieser kleine Post ruft zum Überdenken eines Begriffs auf, den die meisten von uns nur in seiner “pejorativen Bedeutung” kennen:
Den des Dogmas und des Dogmatismus. Ich freue mich über Debatte und allseitiges Nachdenken!

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Ich bin für Dogmatismus in der Organisationsentwicklung:
Der Dogmatiker ist sich seines Standpunkts bewusst!

In Organisationen heute haben wir zu wenig davon: Kaum jemand ist sich des eigenen Standpunkts bewusst –
es wird theorieweich herumgemeint, geglaubt, und wiedergekäut.

Das Gegenteil von Dogma ist wohl Beliebigkeit. Heutige Organisationen haben viel Letzteres, wenig Ersteres –
windelweiches Meinen, Denk- & Theoriefeindlichkeit dominieren. Für intelligenten Umgang mit Komplexität brauchen wir aber Prinzipienfestigkeit & Theoriebewusstsein.
Den Mangel an Prinzipienfestigkeit, an Theoriebewusstsein und an vergemeinschaftetem Standpunkt in einer Organisation – kurz: den Mangel an Dogma – erkennt man am ständigen Verweis auf astralisch-anämische Ersatzkonstrukte wie “Strategie”, “Kultur” oder “Werte”.

Wenn du dir deines Standpunkts, deines Dogmas nicht bewusst bist, dann kannst du kommunikativ nichts vergemeinschaften.
Dann bist du zurückgeworfen auf verbales Armrudern wie: “Einfach mal machen!” “Den Menschen in den Mittelpunkt stellen.” “New Work!” “4.0!” “Werte!”